Der Chow ist ein Hund, Horst Stern |
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Verfolgt man die Geschichte des Eurasier bis zu ihren Ursprüngen, so beschäftigt man sich unweigerlich mit seinem Urahn, dem Chow- Chow, eine der ältesten, ursprünglichsten, aber auch geheimnisvollsten Hunderassen unserer Erde, deren Spuren sich bis in das 11. Jahrhundert vor Christus zurückverfolgen lassen.
Bildliche Darstellungen gibt es aus der Zeit der Han- Dynastie
Einen sehr reizvollen und mystischen Hinweis auf den Ursprung dieser Rasse bietet eine alte chinesische Sage.
Auch wenn allgemein China als Heimatland des Chows gilt, gibt es doch Zweifel an seiner Herkunft. Es ist durchaus denkbar, dass die Heimat im Tibet oder der Manschurei liegt und der Chow ursprünglich durch Handelsbeziehungen der dort ansässigen Völker mit China oder (wie bereits erwähnt) durch kriegerische Aktivitäten bzw. Tributzahlungen nach China gebracht wurde. So ganz wird seine Herkunft wohl nie geklärt werden, auch wenn Genetiker mittlerweile festgestellt haben wollen, dass nur noch der Shiba Inu genetisch näher mit dem Wolf verwandt ist als der Chow.
Eines der auffälligsten Merkmale des Chows ist seine blaue Zunge, um die sich ebenso viele Legenden ranken wie um seine Herkunft.
"Als die Welt erschaffen wurde, fielen bei der Befestigung der Sterne am blauen Himmelsgewölbe viele kleine blaugefärbte Stückchen des Firmaments auf die Erde herab. Und wem erlaubte der Schöpfer, diese Himmelsstückchen auf Erden aufzuschlecken? Richtig geraten, dem Chow-Chow! So bekam dieser seine blaue Zunge."
Als die ersten Tiere bereits Ende des 18. Jahrhunderts von Seeleuten nach England gebracht wurden, hatte man verschiedene Bezeichnungen für diesen außergewöhnlichen Hund. Man sprach von ihm als "Chinesischer Hund, "Kanton- Hund", "Kantonesischer Fleischhund", "Speisehund" oder "Orientalischer- " und "Chinesischer Spitz". Auch wurde er als essbar bezeichnet, da wohl die allgemein bekannteste Deutung von "Chow-Chow" aus dem Pignin- Englisch fernöstlicher Seeleute stammt und "lecker- lecker" bzw. "gut gebraten" bedeutet und so soll er neben seiner Verwendung u.a. als Jagd-, Wachhund, im alten China auch als Fleisch- und Felllieferand gedient haben Die erste Zucht begann Ende des 19. Jahrhunderts und zu den dort eingesetzten Importtieren, wie Chinese Puzzle, Chow III oder der Champion Chow VIII, dessen Aussehen als erster Rassestandard fixiert wurde, lassen sich auch heute noch einzelne Stammbäume der Chows, aber auch unserer Eurasier, zurückverfolgen.
Das Äußere des Chows hat sich im Laufe der Zeit recht grundlegend geändert. Eines hat sich im Gegensatz zum Erscheinungsbild nicht geändert, auch heute ist der Chow ein selbstbewußter, intelligenter Hund, der sich zwar seinem Herrn zuliebe unterordnen kann, dieses aber niemals aus Unterwürfigkeit tut. |
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Einem Mann, der in Harmonie mit einem Chow-Chow lebt, kann man vertrauen und ihn mit Gewinn um jeden Rat angehen. Er schweigt eher, als dass er aus Gefälligkeit lügt. Horst Stern |
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© Martina Goslar, 2011 |